Ueber Afric.Art

Eine fast lebenslange Geschichte verbindet mich mit Afrika und besonders mit dem Senegal. Als ich nach vielen Jahren 1999 dahin zurückkehrte, fand ich die Hinterglasmalerei in voller Blüte und verfiel dem Thema sogleich.

Von meinen regelmässigen Trips in den Senegal schleppe ich seither jedesmal Glasbilder mit nach Hause. Bald ergab sich eine erste Ausstellung (> Ausstellungen); weitere folgten im Verlauf der Jahre mit wachsender Sammlung.

Seit jeher schwebte mir eine Webseite mit diesen Bildern vor. Auf dem Bildschirm glänzt die Hinterglasmalerei nämlich fast so schön wie im Original – kein Vergleich mit Drucken! Webseiten herzustellen, und noch viel mehr sie zu unterhalten, ist jedoch eine zeitintensive und aufwendige Sache. Erst mit der Pension von meiner Arbeit als Musikredaktorin bei Radio SRF 3 (Bereich World Music) wurde das Projekt realistisch.

Allererste Motivation ist natürlich die Freude an den Bildern selbst. Im Laufe der Jahre lernte ich aber auch viele Künstler persönlich kennen. Ein paar wenige leben quasi in Saus und Braus von ihrer Kunst. Andern geht es weniger gut. Es ist mir ein grosses Anliegen, dieses wunderbare Kunsthandwerk weiterhin blühen und gedeihen zu sehen, und ich möchte mit dieser Webseite dazu auch einen Beitrag leisten.

Natürlich hat die Hinterglasmalerei, wie so viele Kunsthandwerke, oft einen fatalen Hang zur „Flughafenkunst“. Vieles davon ist Schrott, da muss man sich durch (staubige…) Stapel von unmöglichem Zeugs arbeiten, ehe man auf interessante Bilder stösst. Und: galten früher Einheitspreise, je nach Grösse des Bildes, so verlangen heute etliche Maler deutlich mehr für ihre Werke. Meist absolut zu Recht: so sorgfältig detaillierte Malereien wie diejenigen eines Djibril Diène Fall oder eines Azou Badé dürfen ihren Preis haben.

Die Leidenschaft für Hinterglasmalerei hat viele Tücken. Zuallererst natürlich das Glas als solches: sehr fragil, sehr schwer. Nur schon der Transport in die Schweiz… da hat man Lehrgeld bezahlt. Das Fotografieren der Bilder ist ebenfalls ein Kapitel für sich. Und dann die Sammlung zu verwalten – bei weit über tausend Bildern auch kein Schleck.

Nun also die Webseite, der Webshop. Ich hoffe, damit vielen Leuten in Europa eine neue Welt aufzutun, so wie sie mir aufgetan worden ist. Und dass Sie daran ebensoviel Spass haben wie ich.

Marianne Berna, Zürich


Über Marianne Berna

1950 in Zürich geboren und bis heute da wohnhaft. Sie war früh von Reiselust besessen und erkundete in langen Trips Marokko, Mexiko, Südamerika und ab 1983 auch Südsahara-Afrika. Fiel 1978 in den Journalismus hinein und etablierte sich bald als Fachfrau für globale Musik. Ab 1985 betreute sie auf Schweizer Radio DRS 3 zuerst die Sendung «Tropical Special», ab 1990 «World Music Special». Sie schrieb zwei Stadtbücher über Zürich («Züri fürs Volk», 1978 und 1980) und eins über das afrikanische Paris («Paris wie die Wilden», 1992). Auf ihren regelmässigen Reisen in den Senegal sammelt sie seit 1999 lokale Hinterglasmalerei und veranstaltet immer wieder Ausstellungen in der deutschen Schweiz.

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