Ueber uns

Mor Gueye („Gey“) gehörte zu den Gründervätern der neuen senegalesischen Hinterglasmalerei. Ab den 1960erjahren entwickelte er seinen ganz eigenen Stil, der zwar deutlich geprägt war von jenem Gora Mbengues, aber von da ausgehend sehr prägnante Sujets und Farben entfaltete. Damit gehörte er auch bald zu den populärsten und bestverkaufenden Malern des Genre. Entsprechend häufig wurden – und werden – seine Sujets kopiert. Nach einem reichen Künstlerleben hat sich Mor Gueye nun aufs Altenteil zurückgezogen, im schönen Bewusstsein, dass zwei seiner Söhne die Tradition weiterführen:

Mam Gueye, der ältere der beiden, bildete sich im Atelier des Vaters aus und wurde natürlich von dessen Stil stark geprägt. Seit etwa 10 Jahren malt er auf eigene Rechnung und hat in dieser Zeit zahlreiche sehr schöne und sehr erfolgreiche Sujets entwickelt. Er arbeitet inzwischen mit vier Assistenten, wovon der eine, Samba Sylla, schon beim Vater Mor mit dabei war, ein weiterer ist Sohn des ebenso hochberühmten Malers Babacar Lô. Mam Gueyes Bilder sind stets äusserst sorgfältig und detailreich ausgestaltet. Die Gesichter, obwohl sehr stilisiert, strahlen viel Charakter aus. Besondere Begeisterung wecken immer Mam Gueyes „Prachtsfrauen“: wohlbeleibte Schönheiten auf Rollern, als Marktverkäuferinnen, am Handy, beim Lesen usw.

Serigne Gueye, jüngerer Bruder von Mam, unterscheidet sich nur für Kenner von jenem. Auch er lernte natürlich im Atelier des Vaters. Er hat eine besondere Vorliebe für Tiere und Naturszenen, glänzt aber ebenso mit schönen Portraits. Er hat mehr Sujets vom Vater Mor übernommen als Mam, entwickelt sie aber ebenfalls auf seine eigene Art weiter. Im Februar 2016 erreichte mich die traurige Nachricht seines Todes. Ein enormer Verlust für die Familie, und für die senegalesische Hinterglasmalerei.

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