Auf der Insel Fadiouth - ein magischer Ort
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Frische Früchte, Madame, kaufen Sie unsere schönen Bananen! Der Schuhhändler unseres Vertrauens Wunderschöner Innenhof eines alten Kolonialbaus in St-Louis Die alten Kolonialbauten verschwinden schneller als in China... Fischerpirogen im Flussdelta des Saloum Das Empfangskomitee im Flussdelta des Saloum Baobab-Baum im Dorf Bei Einbruch der Abenddämmerung fliegen Tausende von Sperbern über der Stadt Typischer Innenhof eines mittelständischen Hauses in einem Vorort von Dakar Waschtag in Dakar Auf einem Markt im Dakarer Aussenquartier Musik - ein Highlight jeder Senegalreise. Hier mit Baaba Maal Fussball in all seinen Spielarten - auch im Senegal ein riesiges Thema Beim Schneider öV im Flussdelta des Saloumflusses Im Flussdelta des Saloum

Über den Senegal

Knapp 200’00 qkm gross, also etwas mehr als halb so gross wie Deutschland, mit etwa 14 Mio. Einwohner, liegt der Senegal am westlichsten Zipfel Afrikas.

Das Land ist weitgehend flach, nur im äussersten Südosten gibt es Hügel bis etwa 700 m.ü.M. Die fischreichen und kühlen Gewässer des Atlantik prägen die Kultur: die Fischerei war über Jahrtausende Quelle von Nahrung und Wohlstand. In den letzten Jahrzehnten wurden die Fischgründe allerdings von der globalen Fischindustrie so weit leergefischt, dass die Einheimischen nun kaum noch etwas fangen.

Es ist hilfreich, sich vor Augen zu halten, dass auch im Senegal, wie in vielen Entwicklungsländern, die Hälfte der Bevölkerung unter 18 Jahren alt ist. Diese Tatsache sorgt natürlich für zahlreiche Probleme.

In dem sonst rohstoffarmen Land konnte sich seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 eine recht stabile Demokratie etablieren. Der erste Präsident, Léopold Sédar Senghor, prägte als Dichter und Denker (und erstes schwarzes Mitglied der Académie Française!) den Senegal mit seiner liberalen Politik sehr stark. Mehrmals wurden später Präsidenten abgewählt, die dann auch widerspruchslos dem neu Gewählten Platz machten. Es herrscht Pressefreiheit, die Vielfalt der Medien ist in Afrika fast einmalig, auch wenn deren Qualität oft im argen liegt. Es fällt auf, dass auch sehr einfache Leute – und viele Frauen! – über die Massen gern politische Diskussionen führen und die meisten Amtsträger mit Namen kennen.

Dank des kühlen Kanarenstroms, der acht Monate im Jahr der senegalesischen Küste entlangfliesst, ist das Klima dort ein „ewiger Frühling“, während im Landesinnern Hitze herrscht. Das Land liegt in der Sahelzone, besteht also über weite Strecken aus Savanne, oft mit den typischen Baobab-Bäumen. Wie überall auf der Welt ist die Landflucht gross im Gange; die Städte, besonders die Hauptstadt Dakar, platzt aus allen Nähten, während sich die Dörfer mehr und mehr leeren.

Die Bevölkerung ist zu 90% islamisch, der Rest christlich und/oder animistisch. Wobei beide etablierten Religionen lokal stark geprägt sind. Die Muslime gehören fast ausnahmslos zu einer sogenannten Bruderschaft: Mouriden und Tidjani sind die beiden dominierenden Organisationen, die auch politisch enormen Einfluss haben. Besonders auffällig ist die Mouriden-Untergruppe der Bay Fall, meist jüngere Männer, die in bunten Gewändern und langen Dreadlocks durch die Strassen der Städte ziehen, singen, trommeln und betteln. Der senegalesische Islam ist mit dem arabischen nicht zu vergleichen. Ein einheimisches Bonmot sagt dazu: Im Senegal gibt es 90% Muslime, 10% Christen und 100% Animisten. Althergebrachte „heidnische“ Bräuche sind überall in die islamische Praxis eingebaut und prägen auch den Alltag stark.

Trotz der Geschäftstüchtigkeit der grössten Ethnie, der Wolof, ist das Land immer noch sehr arm. Sehr viele junge Senegalesen suchen ihr Heil im Exil, oft im ehemaligen Kolonialland Frankreich oder in Italien, in den letzten Jahren zunehmend auch in den USA. Es mangelt an Jobs, Infrastruktur, einer funktionierenden Wirtschaft überhaupt. Einer der wenigen blühenden Wirtschaftszweige ist seit jeher die Musik, wo die Senegalesen ganz eigene Stile gebildet haben (Mbalax, Afrosalsa) und damit auch international Lorbeeren ernten. Musik aus dem Senegal können Sie hier bei afric.art mit den kleinen Musiknoten oben links beim Hauptmenü hören.

Traditionell sind senegalesische Skulpturen und Masken nie besonders hervorgestochen. Umso interessanter, dass sich seit der Unabhängigkeit eine moderne Kunstszene herangebildet hat, die alle zwei Jahre in der Kunstmesse Dak’art kulminiert – dem grössten Kunstanlass Afrikas überhaupt. Die Hinterglasmalerei entstand im Senegal als einzigem Land in Afrika nach dem zweiten Weltkrieg und entwickelte sich in den letzten 20 Jahren zu einer sehr beliebten Volkskunst, vergleichbar etwa mit der europäischen Votivmalerei oder in neuer Zeit den Comics.